5 Ebenen-Modell nach Dr. med. Klinghardt

Erste Ebene: Der physische Körper

Die unterste oder dichteste Ebene unseres Daseins ist der physische Körper. Er folgt den Gesetzen der Mechanik, der Chemie und der Physik. Alle Wahrnehmungen werden über die fünf Sinne erfahren. Auf der körperlichen Ebene gibt es eine Vielfalt an Therapien aus der konventionellen Medizin: die chirurgischen Interventionen, die Zahnmedizin, die pharmazeutisch patentierten Medikamente, und die Orthomolekularmedizin (Nahrungsergänzungsmittel wie Vitamine, Mineralien, Spurenelemente), die Hormonbehandlung, aber auch die Kräutermedizin, die Homöopathie (Niederpotenzen, die im stofflichen Bereich wirkt). Die Schwermetallentgiftung und die Behandlung von Infektionen gehören ebenso zu dieser Ebene wie Therapien aus der Krankengymnastik, Massagen, Osteopathie sowie andere Körpertherapien.

Zweite Ebene: Der Energie Körper

Energie ist in der Physik definiert als „die Fähigkeit, Arbeit zu leisten“. Der Energiekörper ist ein Bindeglied zwischen dem Mentalfeld – also allem, was mit Information, Gedanken und Glaubenssätzen zu tun hat – und dem physischen Körper. Dies ist die Ebene der Bio-Physik. Heilverfahren auf der energetischen Ebene sind: tiefere osteopathische Interventionen und die Anwendung von Licht, Schall, Strom/Microstrom und Magnetfeldern, Akupunktur, Akupressur, Atemtherapie und Aspekte der Mentalfeld-Techniken. Die Neuraltherapie (etwa das Unterspritzen von Narben, Ganglien und anderen Störfeldern mit einem Lokalanästhetikum) ist eine sehr effektive Methode auf der zweiten Ebene. Der Gefühlsausdruck gehört ebenfalls auf die 2. Ebene, denn Gefühle sind eine Mischung aus Botenstoffen und elektrischer Reizweiterleitung.

Nach Erkenntnissen aus Physik und Mathematik existieren wir Menschen in verschiedenen Dimensionen gleichzeitig. Der physische Körper existiert innerhalb einer Sphäre von weiteren, unsichtbaren Körpern, die ihn umgeben und durchdringen.

Dritte Ebene: Der mentale Körper

Die dritte Ebene ist ähnlich aufgebaut wie ein Computer: Der Mentalkörper oder das Mentalfeld ist unser Informationsträger. Er ermöglicht es uns, Erinnerungen abzurufen, neue Sinneseindrücke zu verarbeiten und zu speichern, Wahrnehmungen zu interpretieren. Es ist die Ebene des Egos. Unsere Gedanken sind die „Bits“ unseres Verstandes. Es gibt viele Heilmethoden auf der dritten Ebene: konventionelle Psychotherapie, Mentalfeld-Therapie, Psycho-Kinesiologie, EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing – Desensibilisierung und Verarbeitung durch Augenbewegung), neue Formen der Trauma-Therapie, kognitive Therapien, Gestalt-Therapie, klassische Homöopathie und anderes mehr.

Vierte Ebene: Der intuitive Körper

Es gibt eine Realität jenseits unseres Verstehens, jenseits von Sprache und jenseits unseres Wissens, die uns prägt. Wir können diese Ebene intuitiv erahnen aber nicht mit dem Verstand analysieren. In der Physik spricht man vom Quantum vacuum. Hier wirkt der Einfluss unseres Familiensystems, besonders der traumatischen Ereignisse und Lernerfahrungen in der Familiengeschichte, aber auch anderer Systeme, in die wir eingebunden sind. Das kann eine Religion, ein bestimmtes politisches oder gesellschaftliches System sein, ein Land mit seinen üblichen charakteristischen Verhaltensweisen. Es wirken auch Vorleben, transpersonale Erfahrungen, Archetypen, Symbole, Einflüsse von meditativen Zuständen, Fluch und Segen, Fremdenergien und Auswirkungen davon. Viele Heiler, die auf dieser Ebene erfolgreich arbeiten, haben von Geburt an eine entsprechende Begabung. Aber manches lässt sich auch erlernen: Beispiele sind die tiefenpsychologische Therapie nach C. G. Jung, die Arbeit mit Symbolen und Ritualen, die Kunsttherapie nach Amelie Schmeer und das Familienstellen nach Hellinger – eine phänomenologische Methode, die Blockaden und Heilungsmöglichkeiten für das Familiensystem (und andere Systeme) sichtbar, erfahrbar und heilbar macht.

Fünfte Ebene: Die geistige Dimension

Die fünfte Ebene beschreibt den geistigen Aspekt eines Individuums. Das ist jener Teil von uns, mit dem das Göttliche in uns und durch uns Lernprozesse durchläuft. Um Erfahrungen auf der fünften Ebene bewusst machen zu können, müssen wir uns genug Zeit und Raum geben für das Alleinsein, die Meditation, das Gebet.

Die unteren drei Ebenen gehören zum persönlichen, die vierte und fünfte zum überpersönlichen Bereich. Jede höhere Ebene hat einen organisierenden Einfluss auf die unteren Ebenen. Man nennt das in der Philosophie „Downward causation“ – die nach unten wirkende Verursachung. Die unteren versorgen die höheren mit Energie und schaffen Rahmen und Grenzen für ein erfülltes Leben.

Die Ursache einer körperlichen oder seelischen Erkrankung kann auf jeder dieser 5 Ebenen liegen. Krankmachende Einflüsse auf den höheren Ebenen dringen nach „unten“ durch und werden dann erst als Erkrankung sichtbar und erfahrbar. Symptomatisch kann jede Erkrankung auf der ersten Ebene (Medikamente, chirurgische Maßnahmen usw.), auf der zweiten Ebene (Neuraltherapie, Akupunktur usw.) oder auf der dritten Ebene (Psychotherapie, Homöopathie) behandelt werden.

Eine systematische Untersuchung und Vorgehensweise testet zunächst die Regulationsfähigkeit. Der physische Körper, der Energiekörper und der Mentalkörper sind selbstregulierende Systeme, die eng miteinander in Verbindung stehen. Die höheren Körper versorgen die unteren Körper mit Intelligenz und Steuerung. Die unteren Körper versorgen die höheren Körper mit Energie (Brennstoff) und Feedback.

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